Selfie-Bodyguard und Möchtegern-Detektiv
Patrick Baiata (42) wegen Betrug in U-Haft
Im Internet präsentiert er sich als Bodyguard der Schönen und Reichen. Der Zürcher Patrick Baiata (42) lächelt mit C. R. (34) in die Linse, posiert mit
Hotelerbin Paris Hilton (37) oder zeigt sich mit Mode-Zar Giorgio Armani (84) am Strand. «Ich habe ein erfolgreiches, international tätiges Sicherheitsunternehmen», schreibt Baiata dazu
selbstbewusst auf seiner Homepage.
Er biete auch Detektivdienste an und sei Mitinhaber eines Musiklabels. Aber die luxuriöse Fassade bröckelt.
BLICK-Recherchen zeigen:
Der vermeintliche Promi-Bodyguard sitzt hinter Gittern!
Bei den Strafverfolgungsbehörden heisst es auf Anfrage: «Die Zürcher Staatsanwaltschaft bestätigt, dass Herr Patrick Baiata in Untersuchungshaft ist.
Gegen ihn laufen Verfahren wegen Betrugs und wegen weiterer Delikte.» Mehr will man mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht preisgeben.
Geschäftsmodell ist schon länger im Zwielicht
Das Geschäftsmodell Baiatas geriet in den letzten Jahren immer mehr in Schieflage. Schon 2013 entlarvte der «Kassensturz» das Vorgehen des selbsternannten
Promi-Bodyguards: Baiata bietet Jobs als Personenschützer oder Privatdetektiv an. Lockt mit «sehr guten Verdienstmöglichkeiten» und einem luxuriösen Lebensstil. Nur: Bevor es losgehen
kann, brauchen die Bewerber eine «gute Ausbildung», mit einem Zertifikat, das «in der Branche» anerkannt sei, verspricht Baiata. Kostenpunkt: 3000 Franken für 28 Lektionen.
Zu spät merkten die Bewerber, dass es die versprochenen Jobs gar nicht gibt. Und: Dass Ausbildung und Diplom in der Branche wohl nichts wert
sind. Baiata schienen die Medienberichte egal zu sein. Er benannte seine Firma und sich selber kurzerhand um. Und machte weiter, als wäre nichts gewesen.
Baiata will sich nicht äussern
Fakt ist: Baiata ist ein Meister der Selbstinszenierung. Er schleicht sich an Veranstaltungen, an denen er Prominente vermutet. Lässt sich mit den Berühmtheiten
ablichten und tut danach so, als wäre er deren Personenschützer. In den sozialen Medien geht das Konzept auf: Über 120'000 Menschen verfolgen die Aktivitäten des vermeintlichen
Promi-Bodyguards – eine riesige Werbeplattform für den Zürcher.
Ob es die klassische Baiata-Masche ist, die dem 42-Jährigen nun zum Verhängnis wurde, ist unklar. Alte Weggefährten sagen dazu lediglich: «Uns wundert nur,
dass es so lange gedauert hat, bis die Handschellen klickten.»
BLICK hat Baiata über seinen Anwalt kontaktiert. Dort heisst es – für den Promi-Bodyguard ungewohnt kleinlaut: Kein Kommentar!